Literatur Während Der Ns-Zeit
Essay by FunSIlky • August 23, 2011 • Essay • 737 Words (3 Pages) • 1,898 Views
Literatur während des NS-Regimes(1933-39)
Mit dem Fanal der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 begann wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtübernahme unübersehbar die von den Nationalsozialisten propagierte "geistige Erneuerung" der deutschen Kunst und Literatur. An die Stelle des "undeutschen Geistes" sollte sich ab 1933 eine NS-Literatur etablieren, die vor allem Bauerntum und Volksgemeinschaft, die Blut- und Bodenideologie sowie Krieg und soldatisches Heldentum idealisierte. Im NS-Regime kamen viele schon vor 1933 bekannte Schriftsteller zu hohem offiziellem Prestige - soweit ihre Werke mit dem Weltbild der Nationalsozialisten in Einklang zu bringen waren. Unter der Leitung von Hans Friedrich Blunck (1888-1961) und ab 1935 unter Hanns Johst sollte die als Unterabteilung der Reichskulturkammer 1933 ins Leben gerufene Reichsschrifttumskammer (RSK) für die Neuordnung des literarischen Schaffens sorgen. Das "Recht zur weiteren Berufsausübung" als Schriftsteller war verbunden mit der Mitgliedschaft in der RSK. Weitgehende Unklarheit herrschte in der Kammer über die Behandlung "nichtarischer" Schriftsteller, von denen 1934 noch über 420 in der RSK geführt wurden. Ab der zweiten Hälfte des Jahres 1934 forcierte die Kammer die Ausschlüsse von "Nichtariern", ohne - wie bisher - Rücksicht auf deren "nationalen Verdienste" zu nehmen. Mit Martin Buber und Max Tau (1897-1976) wurden 1935 die letzten renommierten jüdischen Autoren aus der RSK ausgeschlossen.
Zahlreiche Künstler und Intellektuelle hatten Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Über 250 verfemte Autoren befanden sich in der Emigration, darunter führende Repräsentanten der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur: Thomas Mann, Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Arnold Zweig, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Egon Erwin Kisch, Anna Seghers, Johannes R. Becher. In der Fremde verfaßten sie eine Exil- und Widerstandsliteratur mit zahlreichen politischen Schriften und Romanen gegen das NS-Regime. So schilderte Feuchtwanger in "Die Geschwister Oppenheim" (1933) das Schicksal einer deutsch-jüdischen Familie in Berlin nach der nationalsozialistischen Machtübernahme. In seinem Roman "Exil" (1940) beschrieb er die Exilsituation aus eigenem Erleben ebenso anschaulich wie es Seghers in ihrem Roman "Transit" (1944) vier Jahre später tat. Andere exilierte Autoren fanden nicht mehr die Kraft zum Schreiben. Hoffnungslosigkeit gegenüber einem baldigen Sturz des NS-Regimes und Verzweifelung waren bei Kurt Tucholsky, Ernst Toller oder Walter Benjamin Anlässe zum Freitod.
Im Deutschen Reich entwickelte sich ab 1933 neben der NS-Literatur eine nichtsystemkonforme Literatur von beträchtlichem Umfang. Bekannte Schriftsteller wie Hans Fallada, Ricarda Huch, Werner
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