Pfade Wissenschaftlichen Publizierens: Open Access
Essay by people • January 4, 2012 • Research Paper • 8,316 Words (34 Pages) • 1,420 Views
Freie Universität Berlin
Pfade wissenschaftlichen Publizierens:
Open Access auf dem Vormarsch?
Dilemmainterview, Argumentationsmuster,
Doppelportrait
Lehrstuhl Unternehmenskooperation
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Prof. Jörg Sydow, Leonhard Dobusch, M.A.
Berlin, WS 2007/2008
Vorgelegt von:
Christoffer Brick
Sonnenallee 147, 12059 Berlin
ctb@zedat.fu-berlin.de
Matr.Nr.: 3833407
Christoffer Brick
2
Inhalt
I Argumentationsmuster 1................................................................................3
1. Jungwissenschaftler müssen in klassischen Journals publizieren, da
Publikationen in diesen ausschlaggebend sind für die Besetzung von
Professuren............................................................................................3
2. Reputation und Tradition von Journals sind miteinander einerseits
verbunden, stellen aber auch distinkte Qualitätsmerkmale dar..............3
3. „Nur ein Verlag sichert Qualität".............................................................4
4. Open Access wird fraglos als qualitativ minderwertig gesehen, da es
mit den demokratischen, egalitären Strukturen des Internet assoziiert
wird. .......................................................................................................5
I Argumentationsmuster 2................................................................................6
1. Open Access Journals können keine Top Journals sein, allenfalls
können sie sich gegen B-Journals behaupten. ......................................6
2. Der wissenschaftsfördernde, gegenseitig befruchtende Prozess wird
nicht durch Journals sondern durch (bereits frei zugängliche) working
papers moderiert....................................................................................7
3. Für Besetzungskommissionen ist das Publikationsmedium wichtiger als
die Publikation........................................................................................8
4. Ein Pfadbruch kann nur durch führende Wissenschaftler herbeigebracht
werden. ..................................................................................................8
5. Das Rezeptionsverhalten von Wissenschaftlern hat sich verändert.......9
II Doppelportrait .............................................................................................11
III Transkripte der Interviews..........................................................................21
1. Wissenschaftlicher Mitarbeiter Frank. ..................................................22
2. Juniorprofessor Max. ...........................................................................28
Christoffer Brick
3
I Argumentationsmuster 1
Frank1 ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Lehrstuhl für
Volkswirtschaftslehre an einer deutschen Universität. Er ist promoviert, nicht
habilitiert.
1. Jungwissenschaftler müssen in klassischen Journals
publizieren, da Publikationen in diesen
ausschlaggebend sind für die Besetzung von
Professuren.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter Frank beschreibt sehr deutlich die
Notwendigkeit in klassischen, gerankten Journals zu publizieren: „Für Junge
[Wissenschaftler] ist es wichtig, in [ein] Journal zu kommen, was in einem
Ranking ist, also dass wenn man sich bewirbt, die Leute sagen können: ‚Na
ja, der hat da und da publiziert', und das irgendwie beurteilen können." Das
augenscheinlich zentrale Argument ist das Ranking des Journals und die
damit verbundene Reputation. Dass auch Open Access Journals in einem
Ranking sein können, wird inhaltlich von ihm angedeutet, wenn er über das
Open Access Journal spricht, das an seinem Fachbereich initiiert wurde. Dies
wird jedoch von ihm nicht als ernsthaftes Gegenargument zu seiner
vorherigen Aussage gewertet. Frank sieht traditionelle Journals als wichtig,
nicht nur aufgrund ihres höheren Rankings, sondern auch aufgrund ihrer auf
Tradition begründeten Seniorität.
2. Reputation und Tradition von Journals sind miteinander
einerseits verbunden, stellen aber auch distinkte
Qualitätsmerkmale dar.
1 Name geändert.
Christoffer Brick
4
Frank sagt, dass es „eher ein Negativsignal [ist], wenn man seine Sachen (...)
in so 'nem Open Access Journal [einreicht]." Besonders als
Jungwissenschaftler, der sich gegenüber einer Berufungskommission
behaupten
...
...